Der Möbelmarkt ändert sich. Nicht nur in Privathaushalten, auch im Büro sind heute neue Möbelideen gefragt. Gleichzeitig werden die Schnittmengen zwischen Handwerk und Industrie immer größer. Was das mit RAUKANTEX zu tun hat, erläutert Jürgen Werner, der als Head of Divisions Furniture Solutions and Industrial Solutions / Group Executive Board genau weiß, in welche Richtung die Reise geht. Werner begleitet Furniture Solutions bei REHAU seit 28 Jahren und stellt als Mitglied der REHAU Gruppengeschäftsleitung auch die Weichen für den weiteren globalen Ausbau des Kerngeschäftes Kantenband.
RAUKANTEX Interviews
RAUKANTEX ist die beste, zuverlässigste und sicherste Lösung auf dem Markt.
Herr Werner, was sind Ihre Ziele für die Division Furniture Solutions? Wohin geht die Reise?
Wir werden in der Zeit nach Corona ungebremst durchstarten. Auf der Agenda steht globales Wachstum mit sehr ehrgeizigen Zielen. Wir werden uns weiter vom Komponentenhersteller zum integrierten Systemhersteller für Industrie und Handwerk entwickeln. Schon jetzt bietet REHAU perfekt aufeinander abgestimmte Leistungen im Funktions- und Designverbund und hat damit ein Angebot, das kein anderer Hersteller liefern kann. Diese Strategie werden wir weiter vorantreiben.
Büro, Wohnen, Küche. Wo sind die größten Veränderungen zu erwarten?
Die größten Veränderungen erwarten wir im Kontext Büro. Warum? Wir werden erleben, dass die neue Normalität das Thema "Remote Work" nachhaltig beschleunigen wird. Homeoffice und alternative Arbeitssituationen sind auf dem Vormarsch, die bekannten Bürosituationen werden sich reduzieren. Es wird mehr Flexibilität in den Büros benötigt, Flächen und Arbeitsplätze werden mehrfach belegt, die Kommunikation mit zugeschalteten Kolleg*innen muss gewährleistet sein. Dieser Trend überträgt sich dann auch auf das Zuhause: Wenn "Remote Work" in die Lebens- und Wohnwelten Einzug hält, entstehen völlig neue Anforderungen an Möbel und Design. Deswegen ist auch der Funktions- und Designverbund so wichtig. Diese Strategie hilft uns dabei, die Trends und Entwicklungen im "New Normal" perfekt zu bedienen.
Welche Herausforderungen sehen Sie für den Möbelmarkt?
Da ist zum einen die zunehmende Vermischung der einzelnen Lebensbereiche. Wohnen, Kochen, Arbeiten und zu einem gewissen Teil auch Schlafen verschmelzen. Im Sinne einer flexiblen Nutzung müssen die Möblierungen ganz anders aufeinander abgestimmt sein, als sie es bisher waren. Das ist besonders in Hinblick auf das Design eine Aufgabe für die Möbelindustrie. Auch das Thema Stückzahl 1 gewinnt an Fahrt. Getrieben wird es durch den gewerblichen Möbelbau, der Einzelstücke zu erschwinglichen Preisen herstellen kann, denn die Ausstattung der gewerblichen Betriebe wird immer besser. Diese beiden Themen sind die großen Herausforderungen, auf die sich der Möbelmarkt einstellen muss.
Wie sehen Sie das Verhältnis zwischen den industriellen Möbelkunden und dem Schreinergeschäft? Ist hier noch eine klare Trennung möglich?
Wie ich gerade angerissen habe: Hier wird die Schnittmenge immer deutlicher. Das Schreinerhandwerk ist heute nicht mehr weit entfernt von einer Industrie, die kleine Serien mit Schwerpunkt auf Gestaltung fertigt. Auch das Gewerbe verfügt heute über die Möglichkeit, in begrenztem Maße seriell zu produzieren. Der Treiber für das Gewerbe ist hier die Maschinenausstattung, die sich derjenigen der Industrie immer mehr angleicht. Und auf der Nachfrageseite ist es der Kunde, der immer individuellere Lösungen verlangt – das ist dann die Schnittmenge zwischen Industrie und Gewerbe. Ich halte das für eine gute Entwicklung: Beide Segmente fordern sich gegenseitig heraus und inspirieren sich. Der Schreiner schaut sich bei der Industrie Neuerungen ab, adaptiert sie und bricht sie auf kleine Stückzahlen herunter. Und umgekehrt fordert auch der agile Schreiner die Industrie immer wieder in puncto Flexibilität heraus. Wir als REHAU wiederum versuchen, beiden Segmenten Ideen zu liefern. Wir verstehen uns als Enabler und Inspirator.
RAUKANTEX wird in der Möbelwelt oft als Synonym für die Kante verwendet. Was hat diese Marke so stark gemacht?
Für uns ist es ein Ritterschlag, dass RAUKANTEX als Synonym für polymeres Kantenband steht, vergleichbar mit Tempo und dem Papiertaschentuch. Das macht uns stolz und hat natürlich seine Gründe: Wir haben uns diesen Ruf mit Kontinuität, Qualität und immer wieder mit Innovation erarbeitet. Die Nullfugenkante, die PP-Kante – das waren zum Beispiel Meilensteine, die RAUKANTEX geprägt und in Richtung Kunde und Markt stark gemacht haben. So etwas kann man nicht mal eben erfinden und realisieren – so ein Produkt lebt von Langfristigkeit. Um auf die Frage zurückzukommen: RAUKANTEX ist die beste, zuverlässigste und sicherste Lösung auf dem Markt. Das ist der Grund, warum die Marke so stark ist.
Digitalisierung hat sehr viele Türen geöffnet
Ein Berufsleben für die Kante: Seit 35 Jahren beschäftigt sich Stephan May mit Kantenbändern. Stephan May kam 1982 als Auszubildender zu REHAU. Sein Weg im Unternehmen führte über verschiedene Stationen und dem parallelen Studium der Wirtschaftswissenschaften bis hin zum Werksleiter. Seit vier Jahren leitet er als Director REHAU Plant Manager das Werk in Visbek, den wichtigsten Knotenpunkt für Kantenbänder in Europa. Im Interview erzählt er darüber, wie sich die Produktion im Laufe der Jahrzehnte verändert hat.
Herr May, Sie sind seit 1986 fast durchgängig mit der "Kante" verbunden. Wie hat sich aus Ihrer Sicht die Produktion im Laufe der Jahre verändert?
Es hat sich alles verändert. Ich mache das an den fünf M fest: Mensch, Maschine, Material, Methode und Mitwelt. Für den Menschen haben sich die Anforderungen stetig erneuert: Der Prozess wird modifiziert und der Mensch muss dem folgen – über Schulungsmaßnahmen, Qualifizierungen und so weiter. Das begleitet uns schon, seit es das Kantenband gibt, und zwar aus einem einfachen Grund: Die Materialstrategien haben sich immer wieder verändert. Mit PVC hat man begonnen. Über ABS kam man zum heute umweltfreundlichen PP und alternativen Werkstoffen. In der Prozesskette mussten alle vor- und nachgeschalteten Ereignisse dieser Strategie folgen. Dazu gehören neben den Menschen auch die Maschinen. In der Produktion ist alles agiler geworden. Das betrifft wiederum die Methoden und die Mitwelt. Durch das Internet stiegen der Anspruch und das Tempo. Unsere Arbeit ist viel transparenter geworden als früher. In der Folge akzeptieren die Kunden keine Fehler mehr. Hinzu kommt, dass alles miteinander verkettet ist. Fehlt ein Zahnrad in dem Getriebe, zerbricht die ganze Lieferkette.
Spielt die Digitalisierung in Fertigung und Logistik eine wichtige Rolle?
Selbstverständlich. Digitalisierung hat sehr viele Türen geöffnet. Die Datenerfassung ist schneller geworden. Zu Anfangszeiten haben wir noch mit Schreibmaschine und Papier gearbeitet. Heute läuft alles digital. Es gibt eine nahezu endlose Speicherkapazität, die für uns auch von großem Vorteil ist: Man kann in historischen Daten wühlen, Fehler finden und daraus lernen. Digitalisierung hat das Verständnis für die Prozesskette stark erhöht. Früher hat man nur den Gesamtprozess angesehen, heute kann man die einzelnen Baugruppen viel tiefer im Detail analysieren.
Visbek ist heute das Drehkreuz für die europäische Kantenindustrie. Was waren für Sie die Erfolgsfaktoren?
Wir sind stetig und mit Maß und Ziel gewachsen. Der Fokus lag bei jedem Schritt darauf, die Infrastruktur für Wachstum zu schaffen und die innerbetriebliche Organisation anzupassen. Auch hier sind es wieder die Menschen, die im Mittelpunkt stehen: Man muss die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mitnehmen und begleiten. Man muss sie auf die neuen Umstände durch Schulungen und andere Maßnahmen vorbereiten. Das haben wir schon immer so gemacht und konnten dadurch gesund wachsen. Und zwar in beeindruckendem Maße: Seit 40 Jahren besteht das Werk in Visbek. Damals sind wir mit rund 15.000 Quadratmetern gestartet. Heute erstreckt sich die Werksfläche auf knapp 100.000 Quadratmeter. Und auch in den Maschinenpark ist über die Jahre immer wieder investiert worden.
Haben sich die Anforderungen der Kunden aus Industrie und Handwerk über die Jahre verändert?
Jeder Kunde möchte immer ein perfektes Produkt. Doch Perfektion sah vor 35 Jahren ganz anders aus als heute. Ich würde sagen, dass wir ein extrem hohes Niveau erreicht haben. Oberflächenbrillanz, Haptik, Dekorvielfalt, Verbindung zur Oberfläche – all das ist kaum vergleichbar mit den Kantenbändern vor 35 Jahren. Was heute anders ist: Der Kunde legt großen Wert auf Individualität. Jeder möchte seine Oberfläche, sein Dekor. Das ist eine Herausforderung für uns – die wir aber natürlich nur zu gerne annehmen.
Produktion, Qualität "Made in Germany"
Matthias Haasler, Chairman REHAU North-East Asia
China, Indien, Brasilien. Wie schafft man es, "Quality made in Germany" in den verschiedenen Märkten zu platzieren?
Qualität "Made in Germany" oder "Engineered in Germany" wird im chinesischen Markt geschätzt. Diese Gütesiegel werden bewusst eingesetzt, um sich im Markt zu differenzieren. Mit der Marke REHAU können wir den Stellenwert unserer Produkte unterstreichen und den Innovationsanspruch ganz im Sinne "Engineering Progress – Enhanching Lives" hervorheben.
Wir zielen auf den chinesischen Endkunden ab, der mehr und mehr auf Qualität achtet. Die Zeit der Massenmöbel in Küche und Wohnen in diesem wachsenden Kundensegment ist vorbei. Mit gestiegenem Wohlstand hat sich auch ein hoher Qualitätsanspruch und Wunsch nach Individualität entwickelt – was für uns eine gute Voraussetzung ist.
Dass wir in den internationalen Produktionsstandorten den gleichen Qualitätsstandard durchsetzen wie in Deutschland, ist für uns selbstverständlich. Wir erreichen dies über einen globalen Technologie- und Prozessstandard. So stellen wir sicher, dass die Kunden, die hier in China eine Kante kaufen, echte RAUKANTEX Qualität bekommen. Oder mit anderen Worten: Wer ein Kantenband aus unserer Fertigung in China kauft, bekommt ein genauso gutes Kantenband wie aus einer Fertigung in Europa.
Die Kante ist unser Kernprodukt und Rückgrat.
Andreas Albig hat seit 25 Jahren die Evolution der Kante begleitet und entscheidend mit vorangebracht. Heute bestimmt der Diplom-Ingenieur als Executive Director Product Management Furniture Solutions Edgeband die weltweite Entwicklung des Kantenbandes – dem als "Rückgrat der Division Furniture Solutions" eine zentrale strategische Bedeutung zukommt.
Herr Albig, RAUKANTEX hat eine lange Erfolgsgeschichte bei REHAU. Welche Rolle spielt die Kante in der Division Furniture Solutions?
Die Kante ist definitiv das Hauptprodukt und das Rückgrat der Division Furniture Solutions. Wir produzieren in Werken in Süd- und Nordamerika, Asien, Indien und Europa – jeweils für den lokalen Markt. Allein daran kann man schon sehen, dass die Kante für uns eine sehr große Bedeutung hat. Sie ist ein absolutes Kernprodukt.
Wie hat sich die Rolle der Kante gewandelt?
In der Möbelindustrie steht die Korpusfertigung im Mittelpunkt. Zu jeder Platte, die verarbeitet wird, braucht man eine Kante. Wenn hier etwas schiefgeht, steht die Fabrik. Jede Störung bedeutet einen hohen finanziellen Ausfall. Sie ist also ein entscheidender Prozessbestandteil, ein strategisches Produkt der Möbelfertigung. Um hier optimal zu unterstützen, haben wir schon Mitte der 1990er-Jahre den Netzwerkgedanken gestärkt und Maschinenhersteller, Werkzeughersteller, Klebstoffhersteller und die Möbelindustrie zusammengebracht. Auf dem Treffen, das heute als Kantensymposium bekannt ist, informieren wir unsere Kunden über aktuelle Entwicklungen und diskutieren neue Erfordernisse und Tricks.
Neben der beschriebenen Produktionsseite hat die Kante sich auch hinsichtlich des Materials stetig verbessert. Und auch unter Designgesichtspunkten hat sich die Rolle der Kante gewandelt. Beim Design ist dies durch die Verbesserung der Druck- und Lackiertechnik bedingt. Nicht nur die Optik, auch die Haptik der Kantenbänder ist kaum mehr vergleichbar mit den Anfängen. Die Kanten fühlen sich heute so an wie die Oberflächen. Sie sind handschmeichelnd, kratzfest, bieten Glanzgrade von Matt bis Hochglanz – immer perfekt abgestimmt mit dem Erscheinungsbild des Bauteils.
Welche Auswirkungen haben Wohntrends auf die Kante? In Sachen Design, Material und Verarbeitung?
Die Wohntrends beeinflussen natürlich in erster Linie die Farb- und Materialauswahl bei den Möbeln. Wenn neue Farben und neue Gestaltungselemente in die Möbelfertigung Einzug halten, schlägt sich das eins zu eins auf die Oberflächen, auf die Druckbilder und Prägungen der Platten nieder. Unser Anspruch ist hier, die perfekte Kante zu jeder neuen Oberfläche anzubieten. Und das eben nicht nur in Hinblick auf Farbe und Druckbild, sondern auch hinsichtlich Haptik und Glanzgrad, um am Ende das perfekte Bauteil zu erzeugen.
Von der Kante zum perfekten Bauteil: Was erwartet uns in puncto Lasertechnologie?
Die Nullfuge lässt sich über verschiedene Verarbeitungsverfahren erreichen, die wir ständig weiterentwickeln. Für die Lasertechnologie gibt es seit Kurzem eine optimierte, feuchtigkeitsbeständigere Schicht, die bereits am Markt eingeführt ist. Dadurch wird das Bauteil nochmals besser und das Verarbeitungsfenster nochmals sicherer. Uns liegt dabei am Herzen, dass wir ein langlebiges Bauteil ohne Fuge schaffen, das auch noch nach Jahren beim Kunden Bestand hat – und zwar ohne optische oder funktionale Einbußen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Demokratisierung der Nullfuge: Über die Hot-Air-Technik ist die Nullfuge auch für das Handwerk umsetzbar geworden. Heute gibt es eine Vielzahl von qualifizierten Innenausbau- Betrieben und Schreinereien, die die Hot-Air-Technologie einsetzen. Das ist ein immenser Qualitätssprung für dieses Segment.
Ein Blick in die Zukunft: Was kann RAUKANTEX – morgen oder in 50 Jahren?
Alle sprechen über Digitalisierung und Smart Factory. In der Möbelfertigung geht es bei diesen Themen darum, wie wichtige Informationen zur Verarbeitung an die Maschine gelangen. Das Ziel dabei ist es, effizienter zu werden und mit einer optimalen Maschineneinstellung eine gleichbleibend hohe Qualität zu gewährleisten. Wir haben mit #edgeisdigital begonnen, alle produktionsrelevanten Daten digital bereitzustellen. Die Kunden können dabei zwischen verschiedenen Varianten wählen, direkt über Data-on-tag oder etwa über die Cloud. Mit dieser Möglichkeit ermöglichen wir der Möbelfertigung, eine automatisierte Fertigung in hoher Qualität zu etablieren. Gerade heute in Zeiten des Fachkräftemangels ist das ein wichtiges Thema – das sich in Zukunft sicherlich noch sehr viel stärker etablieren wird. Aktuell gibt es Projekte zusammen mit der Maschinenindustrie und einzelnen Industriekunden, wo wir das Thema einführen, testen und am Ende die Effekte bewerten.
Nachhaltigkeit wird bei der Kaufentscheidung eine Rolle spielen.
Markus Kostenbader, Product Management Edge Processing bei HOMAG
Wie haben Sie die Evolution der Kantenwerkstoffe in den letzten 50 Jahren erlebt?
Ich bin seit ca.18 Jahren im Produktmanagement der EDGE. Die einschneidende Änderung bei Kantenwerkstoffen in dieser Zeit nach meiner Wahrnehmung ist die Einführung der Laserkante.
Welches waren aus Ihrer Sicht die größten Entwicklungsschritte im Bekantungsprozess?
Analog zur Kantenentwicklung war sicher das Kantenanleimen mit Laser einer der größten Entwicklungsschritte aus dem Jahr 2009. Davor gab es in der Historie viele einschneidende Entwicklungsschritte im Bekantungsprozess, zum Beispiel die erste Hochleistungsanlage für Losgröße 1 im Jahr 2001 oder die Einführung des stationären Bearbeitungszentrums mit Kante im Jahr 1989.
Ein Blick in die Zukunft: Welche Anforderungen muss die Kante morgen erfüllen?
Sicher wird die Nachhaltigkeit in der Zukunft zunehmend wichtig und wird für den Endverbraucher bei der Kaufentscheidung Ihrer Möbel eine Rolle spielen.
Was zeichnet die Zusammenarbeit mit REHAU aus? Wie würden Sie die Zusammenarbeit beschreiben?
REHAU ist ein kompetenter Ansprechpartner in allen Kantenbelangen. Die Zusammenarbeit ist partnerschaftlich und auf Augenhöhe.
Was ist RAUKANTEX für Sie?
Für mich ist RAUKANTEX ein breit angelegtes Kantenprogramm für die kreative Möbelgestaltung.
RAUKANTEX steht für Kantenvielfalt und ist ein Kantenprogramm für eine große Anzahl von Anwendungen.
Michael Arlt, Leitung Versuch/Technikum bei IMA Schelling
Wie haben Sie die Evolution der Kantenwerkstoffe in den letzten 50 Jahren erlebt?
In den vergangenen Jahren hat sich einiges getan. Durch die vielen Materialien und Varianten musste sich IMA Schelling immer wieder neue technische Lösungen überlegen. Viele Herausforderungen, die gemeistert werden mussten. Nicht zuletzt sind diese Lösungen aber vor allem auch durch die enge Zusammenarbeit zwischen REHAU und IMA Schelling entstanden.
Welches waren aus Ihrer Sicht die größten Entwicklungsschritte im Bekantungsprozess?
Das war die Entwicklung der Laserkante.
Ein Blick in die Zukunft: Welche Anforderungen muss die Kante morgen erfüllen?
Aus Maschinenherstellersicht sind wir immer neuen Herausforderungen ausgesetzt. Die Kanten müssen auf den jeweiligen Anwendungsfall anpassbar sein. Ebenso wird eine hohe Wiederholgenauigkeit der Kantenqualität in der Herstellung abverlangt. Auch die automatische Übermittlung, der Datentransfer von Bearbeitungsparametern und Technologiedaten für den Fügeprozess wird eine Rolle spielen.
Was zeichnet die Zusammenarbeit mit REHAU aus? Wie würden Sie die Zusammenarbeit beschreiben?
Die Zusammenarbeit ist partnerschaftlich, konstruktiv und zielorientiert.
Konnten Sie gemeinsam mit REHAU ein besonders innovatives/wegweisendes Projekt auf den Weg bringen? Welches?
Das deckt sich mit der Frage oben: Es war die Entwicklung und die Einführung von Laserkanten.
Haben Sie eine Anekdote aus der Zusammenarbeit mit REHAU, die Sie erzählen können?
Umstellung ABS auf PP beim Kunden. Der Kunde wollte die Umstellung verhindern und hat die Maschinen manipuliert, damit die Umstellung scheitert. Wir haben die Fehler bemerkt und gemeinsam mit REHAU den Beweis erbracht, dass es funktioniert.
Was ist RAUKANTEX für Sie?
RAUKANTEX steht für Kantenvielfalt und ist ein Kantenprogramm für große Anzahl von Anwendungen.
Zusammenarbeit geprägt von Wertschätzung und einem respektvollen Umgang auf Augenhöhe
Philipp Uschold, Vertrieb Folie bei Schattdecor AG
Die Kantendesigns orientieren sich an Trends. Wie haben Sie die Entwicklung in diesem Bereich in den letzten 50 Jahren erlebt?
In der Modebranche erleben wir immer öfter eine Rückkehr von Trends aus der Vergangenheit. Eine ähnliche Entwicklung konnten wir in den letzten Jahren im Bereich der Fußböden, Möbel und dem Innenausbau beobachten. Die heimischen Holzarten Erle, Buche und Eiche haben die Zeitepoche geprägt, wobei seit etwa zehn Jahren die Holzart Eiche die Branche entsprechend dominiert.
Welches waren aus Ihrer Sicht die größten Entwicklungsschritte?
Die größten Entwicklungsschritte fanden im Bereich der Oberflächen mit dekorsynchronen Matt-Glanz-Optiken oder auch haptischen Effekten statt. Durch die neu entwickelten Techniken kann die Natur noch detailgetreuer reproduziert werden.
Ein Blick in die Zukunft: Welche Anforderungen bringt die Zukunft für die Dekore und auch die Kante?
Grundsätzlich ist das Ziel, unseren Kunden eine qualitativ hochwertige Gesamtlösung, bestehend aus Dekoroberfläche und der darauf abgestimmten Kanten, anbieten zu können. Dies umfasst eine Harmonisierung der Abläufe startend von der Dekorentwicklung bis hin zur Kantenfertigung.
Das Beschichten von Schmalflächen von Holz- und Werkstoffplatten in der Anwendung Möbel und Innenausbau wird weiterhin die zentrale Aufgabe der Kantenmaterialien bleiben. Deshalb werden wir im Rahmen des Dekorverbundes auch in Zukunft an einer optimalen Abstimmung von der Kante zur Dekoroberfläche arbeiten. Um die Natur noch besser reproduzieren zu können, wird die Erstellung von Effektoberflächen mit einer dekorsynchronen Matt-Glanz-Optik die zentrale Aufgabe in den nächsten Jahren darstellen.
Was zeichnet die Zusammenarbeit mit REHAU aus? Wie würden Sie die Zusammenarbeit beschreiben?
Die sehr effiziente Zusammenarbeit mit REHAU besteht seit vielen Jahren und ist von Wertschätzung und einem respektvollen Umgang auf Augenhöhe geprägt. Flexibilität, Schnelligkeit, hohe Qualität und ein ständiger Austausch im gegenseitigen Lernprozess beschreiben die Zusammenarbeit mit REHAU perfekt.
Konnten Sie gemeinsam mit REHAU ein besonders innovatives/wegweisendes Projekt auf den Wegbringen? Welches?
Die schnelle Verfügbarkeit von Materialien hat sich in der jüngsten Vergangenheit zu einem bedeutenden Verkaufsargument entwickelt. Unsere Prime Collection stellt aus unserer Sicht die optimale Lösung für diese Marktanforderung dar. Es handelt sich hierbei um eine Lagerkollektion mit der wir unseren Kunden neben den Dekoroberflächen die perfekt eingestellten REHAU Kanten als Gesamtpaket anbieten können.
RAUKANTEX ist für uns eine Qualitätsreferenz auf höchstem Niveau
Pierluigi Tacchi, Sales Director Edgebanding bei Biesse
Wie haben Sie die Entwicklung von Kantenmaterialien in den letzten 50 Jahren erlebt?
Wenn ich auf die letzten 20 Jahre blicke, also den Zeitraum, den ich beurteilen kann, sind einige wichtige Evolutionsschritte durchlaufen worden. Zu nennen wären, die Ablösung von Papierkanten durch Polymerkanten, die Reduzierung der Stärke von 3 Millimetern, die es heute kaum mehr gibt. Das sind die Hauptentwicklungen für mich, die beim Einsatz von Maschinen sehr geholfen haben. Mit den heutigen Materialien können die Kanten erheblich einfacher und zuverlässiger verarbeitet werden.
Was waren Ihrer Meinung nach die größten Entwicklungsschritte im Kantenprozess?
Im Wesentlichen waren das zwei Punkte: die Entwicklung von Papier zu Polymer und die Nullfugenkante.
Ein Blick in die Zukunft: Welche Anforderungen muss die Kante morgen erfüllen?
REHAU sollte so weitermachen wie bisher. Jede Technologie, die ohne Kleber auskommt sollte weiterentwickelt werden.
Was zeichnet die Zusammenarbeit mit REHAU aus? Wie würden Sie die Zusammenarbeit beschreiben?
Die Zusammenarbeit mit REHAU ist ein exemplarisches Beispiel dafür, wie Maschinenhersteller und Unternehmen mit Materialkompetenz gewinnbringend zusammenarbeiten können. Wir würden die Kooperation mit REHAU gerne weiter intensivieren.
Konnten Sie zusammen mit REHAU ein besonders innovatives / bahnbrechendes Projekt initiieren?
Ja, Laserkanten mit Airforce-Technologie.
Haben Sie eine Anekdote aus Ihrer Zusammenarbeit mit REHAU, die Sie erzählen können?
Die Teilnahme am Global Technical Meeting vor einigen Jahren war für uns ein wichtiger Meilenstein in der Zusammenarbeit. Wir hoffen, dass wir an den zukünftigen Ausgaben wieder teilnehmen können.
Was ist RAUKANTEX für Sie?
RAUKANTEX ist für uns eine Qualitätsreferenz auf höchstem Niveau.
Erfahren Sie mehr über die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft von RAUKANTEX: